Eine Wandheizung liefert aus der Wand behagliche Wärme, bauartlich funktioniert sie wie die Warmwasser-Fußbodenheizung. Es handelt sich um ein rohrgebundenes Niedertemperatur-Wärmeverteilsystem, das für den Einsatz erneuerbarer Energien - Solarthermie, Wärmepumpe - ausgezeichnet geeignet ist.
Die Rohre der Wandheizung werden in der Wandkonstruktion verlegt. Das kann je nach System auf Wandprofilen, in der Ständerwand oder direkt im Putz (Nassbauweise) erfolgen. Die Wärmequelle kann jede Heizungsanlage sein. Das aufgeheizte Wasser aus solarthermischen Anlagen oder von der Wärmepumpe genügt für die Wandheizung.
Im Sommer kann eine Wandheizung zum Kühlen dienen. Per Trocken- oder Nassbau werden gern Wandheizungen bei Sanierungen oder Renovierungen nachträglich eingebaut. Der Einbau empfiehlt sich an den Außenwänden innen. Diese Flächen sind potenziell kalt und nehmen die Raumwärme auf. Bei der Belegung einer Innenwand mit einer Wandheizung werden Behaglichkeitszonen geschaffen: Es erhalten diejenigen Zonen eine Wandheizung, in denen Sitzgruppen und Essecken, Ruhezonen und Schreibtische stehen. Die Dimensionierung einer Wandheizung hängt vom Dämmzustand des Gebäudes ab. Es können 25 - 50 % aller Wände mit einer Wandheizung versehen werden, mehr ist kaum jemals nötig.
Fertigelemente mit Dämmplatte und integriertem Rohrregister vermeiden Wärmeverluste, sodass selbst Fachwerkhäuser eine Wandheizung erhalten können. Im Fensterbereich erfolgt eine dichtere Verlegung der Rohre. Der warme Vorlauf beginnt (für die warmen Füße) in Bodennähe, oben fließt das kühlere Wasser über den Rücklauf ab. Für den üblichen Innenputz von 15 - 20 mm genügen millimeterdünne Kapillarrohrmatten, für Dachschrägen können als Träger Holzwolleleichtbauplatten verwendet werden.
Fußboden- und Wandheizungen können natürlich kombiniert werden.
Das Wärmegefühl gilt bei Wandheizungen ebenso wie bei Fußbodenheizungen als äußerst behaglich, die Kombination von beidem schafft Klima-Luxus zu geringen Heizkosten.
Die Verwertung der Wärmeenergie ist auch beim Einsatz von Öl- oder Gasheizungen zur Warmwasseraufbereitung effizienter als bei üblichen Heizkörpern. Die Wärme wird gleichmäßig als Strahlungswärme abgegeben, Verwirbelungen entstehen kaum, die Räume werden nicht trocken.
Selbst gegenüber einer Fußbodenheizung bringt die Wandheizung noch Vorteile mit, sie reguliert sich über den Thermostaten viel schneller ein und reagiert damit auf plötzliche Sonnenstrahlen oder Dunkelheit/Verschattung. Die warme Innenseite der Außenwand schimmelt längst nicht so schnell durch den Einsatz einer Wandheizung.
Der Einbau erfolgt kostengünstiger als bei der Nassverlegung einer Fußbodenheizung. Nachteile gibt es kaum, nur muss die Aufstellung von Möbeln natürlich bedacht werden - ein direktes Verstellen der Wand mindert die Heizleistung erheblich. Wer einen Nagel in die Wand schlagen möchte, ortet die Rohrleitungen der Wandheizung mit einer Temperaturfolie.