Betonaktivierungen

Die Betonaktivierung ist eine kostengünstige sowie zukunftsweisende Methode zum Erwärmen und Kühlen von Gebäuden. Sie nutzt das Potenzial der Wände und Decken im Bauwerk, um thermische Energie zu speichern und somit ein angenehmes Raumklima zu schaffen.

Hierfür werden innerhalb der Bewehrungslagen Rohrleitungen in die Betonbauteile eingebaut. Das in den Rohrleitungen zirkulierende Wasser kann je nach Temperatur entweder Wärme aus der Gebäudedecke aufnehmen oder an diese abgeben. Für das Temperieren des Heizungswassers bieten sich unter anderem im Erdreich eingesetzte Energiesonden oder Energiepfähle an. Vor allem in öffentlichen Einrichtungen wie Museen, Pflegeheimen, Schulen sowie Verwaltungs- und Bürogebäuden ist sie inzwischen ein häufiger Bestandteil der Architektur.

Heizen des Gebäudes

Die Wärme des Erdbodens wird bei kalter Witterung zum Erwärmen der Betonelemente genutzt. Jedoch kann die erforderliche Heizenergie lediglich in Bauwerken mit nicht stark schwankenden Lasten sowie niedrigem Wärmebedarf einzig durch die Betonkernaktivierung erbracht werden. Für einen darüber hinaus liegenden Bedarf müssen gegebenenfalls sekundäre Heizsysteme bei der Gebäudeplanung berücksichtigt werden. Grundsätzlich besteht die Notwendigkeit, die Temperatur des Kühlmediums auf einen Level anzuheben, welcher für die Betonaktivierung tauglich ist. Da Grundwasser sowie Erdreich lediglich Temperaturen von rund 12 Grad Celsius aufweisen und somit nicht mit den Kern- sowie Oberflächentemperaturen harmonieren, bedarf es hier den Einsatz einer Wärmepumpe bzw. Trennstation.

Kühlen des Gebäudes

Zu den Vorzügen der Betonkernaktivierung zählt insbesondere der Kühlungseffekt in der heißen Jahreszeit. Demzufolge kann oftmals gänzlich auf den Einbau einer energieintensiven sowie teuren Klimaanlage verzichtet werden. Dank dieser Gebäudetechnik kommen auch Bauten in den Genuss eines angenehmen Raumklimas, für die üblicherweise keine Kühlsysteme eingeplant werden. Die tagsüber entstandene Wärme durch Sonnenenergie, technische Anlagen und anwesende Personen wird während der Nacht über Rohrleitungen an das Erdreich abgegeben. Dadurch ist in den sehr frühen Morgenstunden die gleiche Gebäudetemperatur erreicht wie am Tag zuvor. Infolgedessen wird während einer Hitzeperiode stetiges Aufheizen des Bauwerkes vermieden.

Fazit

Da die Betonkernaktivierung eine relativ neue Gebäudetechnik ist, erfordert sie im Gegensatz zu herkömmlichen Anlagen eine komplett andere Herangehensweise. Dies gilt sowohl für die Planungsphase als auch während des Betriebes. Bei fachgerechter Planung, Dimensionierung, Regelung sowie Steuerung der Heiz- und Kühlanlage stellt sie eine kostengünstige Möglichkeit dar, ein Gebäude mit angenehmen Raumtemperaturen zu bauen.